Ausfahrt mit den Ehrenamtlichen des Polizeimuseums zur Pulverfabrik Liebenau
Autorin: Andrea Müller
In diesem Jahr gab es ein besonderes Programm für die ehrenamtlich Tätigen im Polizeimuseum Niedersachsen: eine Ausfahrt mit den Kleinbussen der Polizeiakademie zur Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau. Der Leiter der Gedenkstätte, Martin Guse, gab eine Einführung zur Geschichte der Pulverfabrik.
1939 begannen die ersten Bauarbeiten, ab 1941 nahm die Betreiberfirma EibiaGmbH ihre Arbeit auf. Bereits im selben Jahr mussten erste Vertrags*- und Zwangsarbeiter*innen auf dem Gelände schuften, über 2.000 Menschen sind dabei insgesamt ums Leben gekommen. Auch die Polizei war beteiligt: Von 1940 bis 1943 errichtete die Geheime Staatspolizei Hannover in Liebenau ein „Polizei-Gewahrsamslager“ bzw. später ein „Arbeitserziehungslager“, das von Polizeireservisten bewacht wurde.
Nach der Führung durch die Ausstellung ging es mit den Kleinbussen über das zwölf Quadratkilometer große Werksgelände, auf dem noch knapp 400 Gebäude und Bunker der einstigen Pulverfabrik stehen. Bereits bei der Entstehung waren zahlreiche Gebäude unterirdisch gebaut worden, die anderen Bauwerke wurden durch Bepflanzung mit Baumbestand vor feindlichen Flugzeugen getarnt.
Insbesondere die Berichte der Zeitzeug*innen in der Ausstellung und die Schilderungen von Martin Guse über seine persönlichen Begegnungen mit den Überlebenden und deren Nachfahren bewegten alle Anwesenden nachhaltig.
Anschließend lud der Förderkreis für Polizeigeschichte Niedersachsen e.V. die Ehrenamtlichen in den Hasbergschen Hof ein. Der Vorsitzende des Förderkreises Volker Kluwe, Polizeipräsident a. D., würdigte das ehrenamtliche Engagement und dankte den Anwesenden für ihren Einsatz im Polizeimuseum.
Wenn Sie Zeit und Lust haben, sich ehrenamtlich im Polizeimuseum zu engagieren und Teil des Teams im Bereich Besucherdienst und/oder Führungen werden möchten, kontaktieren Sie uns:
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Tel.: 05021-844 1844
Ansprechpersonen: Barbara Riegger oder Andrea Müller