Ordnung und Vernichtung – Die Polizei im NS-Staat in Nienburg

08.02.2013 | Kategorien: Ausstellung

Sonderausstellung im Polizeimuseum belegt: Polizei nahm 1933 auch Nienburger Bürger in Schutzhaft

Nienburg/ Weser – Die Nationalsozialisten hatten im Mai 1933 noch acht Nienburger Bürger in Polizeihaft eingesperrt. Dies belegt ein Dokument im Polizeimuseum und es zeigt noch mehr. Hinter den Namen stehen die Berufsbezeichnungen der Inhaftierten. Es handelte sich um Handwerker und um deren Angehörige, also augenscheinlich um politische Gegner und deren Familienangehörige.

Das Polizeimuseum in Nienburg zeigt noch bis zum 17. Februar eine einmalige Sonderausstellung über das Handeln der Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei geht es um die Verhaftung politisch Verfolgter durch die Polizei ebenso, wie um Verbrechen von Polizeieinheiten im Krieg und um Nachkriegskarrieren ehemaliger NS-Polizisten.

Fünfzehn verschiedene Themenfelder vermitteln ein teilweise erschreckendes Bild vom Handeln der Polizei. Am Sonntag, den 17. Februar um 14.30 Uhr bietet der Leiter des Polizeimuseums, Dr. Dirk Götting, eine öffentliche Führung durch die Ausstellung „Ordnung und Vernichtung. Die Polizei im NS-Staat“ an. Danach wird die Ausstellung weiterwandern nach Rinteln. Voraussichtlich im August kehrt sie noch einmal für mehrere Wochen nach Nienburg zurück, um insbesondere den Dienstanfängern an der Polizeiakademie Gelegenheit zu geben, sich im Rahmen des Studiums mit diesem traurigen Kapitel der Polizeigeschichte befassen zu können. Natürlich kann dann die Ausstellung auch wieder von der Öffentlichkeit besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Wachmannschaft Moringen 1933
Erste Wachmannschaft des Konzentrationslager Moringen 1933. Polizisten aus Hannover gemeinsam mit so genannten „Hilfspolizisten“ aus der SA und SS. (Foto: Sammlung Heinze)

 

Schlagwörter:

Artikeloptionen:

drucken