Volles Haus bei Kerzenschein: „Warte, warte nur ein Weilchen…“
Der Förderkreis der Polizeigeschichtlichen Sammlung hat am Abend des 20. November 2008 seine jährliche öffentliche Veranstaltung durchgeführt. Etwa 270 Gäste fanden sich zum angekündigten Programm „tendenziell kriminell“ des Hannoverschen Vereins „Text und Töne“ ein.
Bei Kerzenschein und gedämpfter Atmosphäre trugen Elke Reisert und Dr. Sabine Göttel Kriminalgeschichten aus Hannover und dem Umfeld vor. Die Zeitreise reichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und war eine spannende und unterhaltsame Lektüre. Den Vortragenden gelang es sehr gut, die Menschen und die Zeitumstände hinter den Geschehnissen verständlich zu machen. Vom Räuber aus dem Dreißigjährigen Krieg, der selber seine Familie und sein Hab und Gut verloren hatte, bis hin zum Massenmörder Haarmann und dem eigenartigen Kult um dessen Person, spannte sich der Bogen. Dabei versuchten die Vortragenden über das Mittel der unmenschlichen Strafen, wie „Rädern“, „Vierteilen“ und „Köpfen“ ihr Credo zu bekräftigen, dass trotz aller Gewalt der Verbrechen der Staat gehalten sei, seine Humanität nicht zu vergessen. Menschenwürde und Todesstrafe seien nicht miteinander vereinbar.
Begleitet wurden die Vortragenden durch die drei Musiker der Formation „FeelHarmonica“, die bekannte Krimimelodien aus Film und Fernsehen beisteuerten. Durch den Beifall der Gäste fühlte sich auch der Vorsitzende der Förderkreises, der ehemalige Landespolizeidirektor Andreas Schiefer, in seiner Einschätzung bestärkt, dass die Veranstaltung ein Erfolg für die Polizeigeschichtliche Sammlung sei. Bei einem Glas Wein, interessanten Gesprächen und einem Gang durch die Ausstellung ließen viele Gäste den Abend dann allmählich ausklingen.
Dirk Götting (Polizeiakademie Niedersachsen)