Polizei und der Verlust von Demokratie – eine historische Erfahrung

08.03.2022 | Kategorien: Allgemein

Vortrag von Dr. Dirk Götting im Rahmen der Ausstellung „Freunde –Helfer – Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik“ 

Ort: Museumsquartier Osnabrück, Kulturgeschichtliches Museum

Datum: 10. März 2022, 19:00 Uhr

Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung unter willkommen-mq4@osnabrueck.de wird gebeten.
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch auf der Internetseite des Museumsquartiers über mögliche Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

www.museumsquartier-osnabrueck.de/

Inhalt: 

Wir hatten in Deutschland schon einmal eine Republik – und sie ging verloren. Wie konnte es dazu kommen und was hatte das mit der Polizei zu tun?

In den Jahren zwischen 1918 und 1933 wurde die Polizei in der Republik von Weimar nicht nur neu organisiert, sondern sie musste auch zu einem völlig veränderten Selbstverständnis finden. Aus Vertretern der Obrigkeit im Kaiserreich sollten „Freunde und Helfer“ der Bevölkerung werden.

Aber nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen in den Anfangsjahren und einer relativ stabilen Zeit in der zweiten Hälfte der 20er Jahre, geriet die Polizei in der Endphase der Republik in ein sich ständig verschärfendes Spannungsfeld zwischen extrem rechter und extrem linker politischer Gewalt. Der Straßenkampf wurde zur Alltagserfahrung der Polizisten.

Die „Weimarer Verhältnisse“ führten schließlich dazu, dass sich die Demokratie selbst abschaffte und einem autoritären Staat Platz machte. Diese gesellschaftliche und politische Zäsur hatte auch für die Polizei schwerwiegende Folgen. Aus einer Polizei, die Freund und Helfer der gesamten Bevölkerung gegenüber sein wollte, wurde das Herrschaftsinstrument eines rassistischen Gewaltstaates.

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