Veranstaltung: Die Rolle der Polizei in Demokratie und Diktatur

23.07.2018 | Kategorien: Allgemein

100 Jahre Weimarer Republik – 80 Jahre Reichspogromnacht – Die Rolle der Polizei in Demokratie und Diktatur

Mittwoch, 7. November 2018, um 19 Uhr im Münster Hameln

Einladung zu einer gemeinsamen Veranstaltung der Polizei, des Vereins für regionale Kultur und Zeitgeschichte, des Förderkreises für Polizeigeschichte Niedersachsen und der Ev.-luth. Münster-Gemeinde St. Bonifatius.

Superintendent Philipp Meyer (Kirchenkreis Hameln-Pyrmont) und der Schirmherr der Vortragsveranstaltung Carsten Rose (Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen) begrüßen Sie zu zwei Vorträgen zur Rolle der Polizei in Demokratie und Diktatur.

Vorträge:

Dr. Dirk Götting (Leiter des Polizeimuseums, Polizeiakademie Niedersachsen):
„Zwischen Reform und Holocaust – die Polizei und das Scheitern der Weimarer Republik“

Es liegen nur zwei Jahrzehnte zwischen der Ausrufung der Republik von Weimar am 9. November 1918 und der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Beide Ereignisse können unterschiedlicher kaum sein. Versprach doch die Republik den Aufbruch in ein neues Zeitalter, in Freiheit und politische Selbstbestimmung. Auch die Polizei war Teil dieses Veränderungsprozesses. Die Idee der Bürgerpolizei, des Freundes und Helfers, verlangte tiefgreifende Reformen.
Der 9. November 1938 dagegen steht für staatlich organisierte Ausgrenzung, Gewalt gegen Minderheiten und Terror. Dazwischen liegt ein Systemwechsel. Ein harmlos klingender Begriff für das Ende der ersten deutschen Demokratie. Der Übergang von einem demokratischen Rechtsstaat in eine totalitäre Herrschaft war von Gewalt geprägt. Und die Polizei? Als Herrschaftsinstrument des Staates setzte sie selbst Gewalt ein und war gleichzeitig das Ziel von Gewalt der Gegner der Republik. Doch auch der nationalsozialistische Staat bediente sich der Polizei und machte sie zum Vollstrecker staatlichen Unrechts, wofür bis heute vor allem die Beteiligung der Polizei am Holocaust steht.

 

Bernhard Gelderblom (Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte):
„Hameln 1918/1938 – Politik und Polizei in einer niedersächsischen Kleinstadt“

Das aus der Kaiserzeit stammende Hamelner Polizeikorps hatte die politischen Umwälzungen der Jahre 1918/19 unangetastet überstanden. Spätestens 1932, als sich die NSDA P zur Massenpartei entwickelt hatte, arbeitete die Hamelner Polizei immer offensichtlicher mit der SA zusammen.
Im Januar 1933 stellte sie sich willig in den Dienst des neuen Regimes. Die wenigen republikanisch gesinnten Beamten fielen Säuberungen zum Opfer. Bei den wilden Aktionen der SA gegen Arbeiter und Juden schaute die Polizei untätig zu.

 

Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Spenden wird gebeten.

Veranstaltungsort: Münsterkirchhof 7, 31785 Hameln

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