Von Berlin nach Nienburg und bis Fontainebleau

Die Polizeihistorische Sammlung Berlin und ihre Oldtimer 

Mit ihren historischen Polizei-Fahrzeugen begeisterten sie Groß und Klein am Tag der offenen Tür der Polizeiakademie. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um etwas mehr über die Oldtimer der Polizeihistorischen Sammlung Berlin zu erfahren. Bernd Maaß, pensionierter Polizeibeamter und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Sammlung, stand dem Polizeimuseum Niedersachsen Rede und Antwort. 

Herr Maaß, was sind Ihre Aufgaben bei der Polizeihistorischen Sammlung?

Meine Aufgabe ist (…), dass ich die technische Abteilung ehrenamtlich übernommen habe – noch als aktiver Polizist, später als Pensionär. Ich habe dann eine Truppe aufgebaut, die sich mit mir zusammen um den gesamten technischen Einsatzbereich der historischen Sammlung kümmert. 

Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Team? 

Insgesamt gibt es bei uns bei der Polizeihistorischen Sammlung 30 ehrenamtliche Mitarbeiter, die mindestens einmal in der Woche kommen, und davon 20 ehrenamtliche Mitarbeiter bei mir in der technischen Abteilung. 

Wie viele Oldtimer zählt die Sammlung?

Wir haben bis jetzt 65 Fahrzeuge. Das heißt, Wasserwerfer bis runter zum Motorrad. PKWs, Gruppenfahrzeuge – also das gesamte Spektrum einer Polizeieinheit ist bei uns vertreten. 

Welches ist das älteste Fahrzeug?

Das älteste Fahrzeug ist ein Motorrad-Gespann von 1927. 

Wie viele Oldtimer sind fahrtüchtig?

Also fahrfähig sind ungefähr 80 Prozent. Denn ich sage immer, ein Auto ist ein Fahrzeug und kein Stehzeug. 

Wie oft sind Sie im Jahr mit den Oldtimern unterwegs?

Ca. 15 Mal. 

Wo sind Sie überall unterwegs und was war Ihre bisher längste Reise?

Wir sind in ganz Deutschland unterwegs. Zum Schluss waren wir in diesem Jahr zu unserer letzten Veranstaltung bei Ihnen, bei der Akademie-Feier. (…) Die längste Reise war nach Bad Tölz in Bayern zu einem Musikfestival wo wir eine große Ausstellung hatten mit BMW-Motorrädern. [Von dort sind wir] mit den Oldtimern noch bis kurz vor Innsbruck gefahren (…).

Und welches Fahrzeug ist bei den Besucherinnen und Besuchern am beliebtesten? 

Der Renner ist natürlich immer ein Funkwagen. Da spielt das Alter von dem Funkwagen keine Rolle. Weil die meisten Zuschauer – ob es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sind – sehen ja auf der Straße einen Funkwagen und den wollen sie dann sehen. (…) Alle Funkwagen, die wir haben – aus den 50er, 60er, 70er Jahren –, sind voll ausgestattet. 

Welche Termine stehen 2018 für Sie und die Oldtimer an? 

Das sind drei Termine: Unser Schwerpunkt ist immer der August, da haben wir eine große Ausfahrt mit einem Oldtimer-Club aus Schleswig-Holstein, wo wir jedes Jahr sind. Da nimmt auch Ihre Isetta immer Teil [Anm. Red.: Die Isetta ist immer im Winter als Leihgabe im Polizeimuseum ausgestellt]. Und dann nehmen wir diesmal Teil an einer großen Oldtimer-Veranstaltung in Bad Sarrow. Das Highlight wird aber, im Herbst, 100 Jahre Kriegsende des Ersten Weltkriegs: Da fahren wir nach Fontainebleau zum Gendarmerie-Museum und werden dort im Rahmen einer Feierlichkeit ein Gendarmerie-Motorrad übergeben, das wir für die Polizei Frankreich, also für die Gendarmerie, restauriert haben. 

Herr Maaß, vielen Dank für das Gespräch. 

(telefonisches Interview vom 21.11.)